Zug Zucchini

Zug zur Zucchini, zu vielen Zielen, zu unterschiedlichen Zeiten. Zu oft zu klein, zu groß, zu fest, zu weich. Zu langsam, zu schnell, zu zäh. Zu viele Zucchini zu sehen, zu verarbeiten, zu genießen – alles zu lecker, zu vielfältig! Zu lange schon zu vergessen, zu wenig geschätzt, zu selten zu finden.

Zufällig zuckt ein Zug, zu schnell vorbei, zu nah an Zucchini – was für ein Zufall! Zu wenig Zucchini in den Händen, zu wenig Zutat für die Suppe, zu wenig Zeit, zu wenig Geduld. Zug fährt weiter, zu weit weg, zu spät, zu schnell. Zu Hause angekommen, zu müde, zu hungrig, zu spät, zu wenig Zucchini im Kühlschrank.

Zubereitung beginnt, zu schälen, zu schneiden, zu würzen. Zu guter Letzt ein wenig Zucchini auf den Teller, zu wenig Salz, zu viel Pfeffer, zu wenig Zeit zum Genießen. Zucchini wiederholen sich in allen Varianten – zuckrig, zu würzig, zu salzig. Zu gut, um zu widerstehen. Doch zu spät, zu viel gegessen.

Zucchini sind nun zu Ende, zu viel gegessen, zu wenig Zeit zum Verdauen. Zug fährt weiter, Zucchini sind alle. Zu spät zum Einkaufen, zu wenig Zucchini gefunden, zu viele Stunden ohne Zucchini. Doch keine Sorge, zu viel Zucchini war nie ein Problem.

Der Zug zur Zucchini fährt immer weiter.

>Chandler Isle<


(Fragment)

Es türmt ein Marterpfahl im Pflichtendickicht:
Mein Bursch ist hager, fahl und tickt nicht richtig
Zum Abendmahl sind Mineralien und Vitamine wichtig
Die Schale garen Reises schickt sich schlicht nicht
So scharte sich um mich die arrogante Tittenclique
und ermahnte mich gar sichelfingrig:
„Ein Vater muss sein Kind zur Blüte führ’n!
Lass ihn kulinarisch deine Mühen spür’n!“
So stehe ich früh morgens schon mit Schweiß bedeckt
Sorgenvoll und zittrig vor dem Schneidebrett
Zwar schnitt ich seinen Apfel gestern schon
Mit allerbester Intention
[Zu einem lustigen Gesicht
Doch traf das seinen Gusto nicht]
Denn gut gemeint war wieder nicht genug
[…]
Aus Zucchini einen lupenreinen Intercityzug

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Der Chinarindenbaum

Fürwahr der Chinarindenbaum
Der ist der Mediziner Traum.
Denn extrahiert man achtsam ihn,
Erhält man Zug um Zug Chinin.
Verabreicht es das Fieber senkt,
Wenn einen die Malaria kränkt.

>Louis de Renard<