Wozu der dunkle Traum?
Sie tanzen tot und wendig,
Sie tanzen schal und flach
Und die brausenden Herzen erstarren
Wozu die Herzen noch erschlagen?
Sie verderben grau und leblos,
Sie verwesen grau und schal
Und die lieblosen Augen erkalten
Ach Metzger, du verliebtes Wesen,
Erwacht aus einem Traum
Tot bist auch du
Chandler Isle
Ein einsamer Abend, einzig die Strahlen vom Fernsehtisch
spenden Gesellschaft, denn Mälzer und Lafer kochen heut’ erntefrisch.
Sie paaren den Spargel mit der Oberschale von Dexterrindern
und gierig reißt unser Held den Deckel vom Blechzylinder.
Er streckt die Finger und die bloße Hand verschwindet im Bratensaft,
während der Fernsehkoch gekonnt ein Feuer im Garten macht.
Er legt auf die lodernden Flammen gewässerte Scheite vom Buchenholz
und bepinselt das Grillgut auf der fetteren Seite mit Bubenstolz.
“Der Rauch entlockt dem zarten Fleisch nun komplexe Aromen”,
erklärt der Haubenkoch und pflückt vom Baum perfekte Zitronen.
Deren Schale reibt er über die Spargelspitzen im Butterschaum
und drapiert auf dem Gemüse Habichtspilze und Mutterkraut.
Zart rosa gegart komplettiert das Fleisch schließlich die Grillplatte
Und die Köche verraten, welchen Dessert sie im Sinn hatten.
Doch vor dem Schirm gilt die Konzentration eifrig der Fleischbeschau:
Die Finger bergen Knorpel, auf denen er leichtsinnig weiterkaut.
Seine Augen wandern nun – einer der Musterknaben kocht Fruchtragout.
Er führt die Hand zum Mund und auf die Brustbehaarung tropft Gulaschsud.
Trotzt er doch dem Unkenruf und greift heiter in sein Leibgericht,
weil er es seit Stunden tut und noch viele Stunden weiter isst.
Ungeachtet dessen, schleckt er trotzdem noch die Dosenreste,
denn solange seine Kiste flimmert, sitzt er fressend auf dem Sofasessel.
.DATENTANK
Andi Latte
sah die Grillplatte
und sagte satte
‘Gaunts, du Ratte!’
Walter Schmidt-Walde
Garten
Gemähtes Gras
Gegenüber gackernde Gänse
Gemächlich glühende Grillkohle
Genüsslich gedenkt Günter garantierter Gaumenfreuden
Grillplatte
Louis de Renard