Elegie im Stadtpark

Ein Schrei aus dem Aquarium
Verseucht mit Blei und Barium
Erklang und es ward alles stumm.
Die Unschuld ging auf Wanderung.

Brachte meine Katze um
Die Gier so als Erheiterung.
Dem Karma ist ein Streich gelungen.
Und nur der Kater lachte nun.

Der Kater aber war so doll
Sprang, obgleich er das nicht soll,
Ins Wasser aufs Geratewohl.
So musste ich den Spaten holn.

Wie ich die Nacht zuvor noch voll
Erlag der Kater Gottes Groll.
So braucht es viele Jahre wohl
Bis ich mich von dem Schock erhol.

Chopins Präludium in E-Moll,
Das laut aus meinen Boxen quoll
Berauschte mich wie Alkohol.
Die Trauer schürt verbrannte Kohl’n.

Auch wenn es noch so schlecht sein soll
Verlangt das Leben rechten Zoll.
Ich zahl’ ihn gänzlich unverhohl’n
Wie Max in Schnitzlers Anatol.

Hört die Katze dann ganz stumm
Ihren Magen wieder knurr’n,
Dreht sie sich im Grabe um
Und gräbt sich aus dem Atrium.

Und reicht den Fisch als Preis herum.
So reib’ ich mir die Augen wund
In jener späten Schauerstund’.
Mein nächstes Haustier wird ein Hund.

Chandler Isle & .DATENTANK

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frei

Walter Schmidt-Walde