An einem lauen Sommerabend
An den Ausläufern der Serra do Mar
Strömten über sieben Myriaden
Ins weltbekannte Maracanã
Auf der einen Seite die Teutonen
Titelhungrig seit bald dreißig Jahr
Gegenüber die Albiceleste
Voll Kampfeslust mit Haut und Haar
Ein nicht immer höchster Klasse würdig
Ringen sich entspann
Doch über weite Strecke in Balance
Und hart umkämpft Mann gegen Mann
Als Higuaín in Minute dreißig
Das Leder über die Linie schob
Zählt es nicht wegen Abseit
Somit umsonst die Menge sich erhob
Nach Stunden anderthalb
In Sicht war kein Entscheid
So ging der Wettkampf weiter
Alle für die Overtime bereit
Die Spannung stieg an und an
Bis schlussendlich die Erlösung kam
Da legte der Götze Mario
Champion und Oberschwab
Dank dem Schürrle-Pass grazil
Des Gegners Hoffnung in das Grab
So verblieben die einen hochjauchzend
Von der Copacabana bis jenseits des Mains
Die andern zu Tode betrübt
Aufgrund dieses null zu eins
Louis de Renard
Ich schalt dich ein
Ich schalt dich aus
Ich schalt dich ein
Ich schalt dich aus
Ich schalt dich ein
Ich schalt dich aus
MOTOR!
Chandler Isle
Oh holde Eins, binäre Fülle, vollendet bist du allemal,
alles strebt zu dir, du Inbegriff der reinen Zahl.
Leicht fällt es dir, Eindruck zu schinden,
wozu also ein Gegenüber finden?
Als Ziffer bist du nicht gerade – bei Zeiten statisch und auch ein wenig unsympathisch.
Und du Null, du Antrieblose, du nichtige Beleidigung,
allein bist du, so ohne Gegenpol, keine richtige Bereicherung.
Wie erwartest du, dass man dich liebt,
wenn jeder Versuch, mit dir zu teilen, einen Blitz ergibt?
Eins zu Null.
Ein unechtes Verhältnis, zum Backen nicht geeignet,
ein Gegensatz wie Mutter Theresa und Felix Krull.
Eins zu Null.
Walter Schmidt-Walde
Der Pingpongball springt schon bald
von links nach rechts im Vorderwald.
Der Aufschlag wird geschickt pariert,
sodass der Ball an Drall verliert
und kanonenkugelgleich
Günters Grundlinie erreicht.
Dessen Hechtsprung ist futil,
Julia gewinnt das Spiel.
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